Pasewalker Handballverein

von 1990 e. V.

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UC2014 MannschaftsfotoDungeon

Zum Abschluss der Saison fuhr die weibliche Jugend D zum Ulzburg-Cup nach Henstedt-Ulzburg. Und man möchte meinen, dass das Handballspielen im Mittelpunkt der vier Tage stehen sollte. So war es auch, aber ein Ereignis war noch viel einprägsamer: das Hamburger Dungeon. Mit zwölf ängstlichen Mädchen in die dunkle und gefährliche Geschichte Hamburgs einzutauchen, verlangte den Teambetreuern einiges ab in Sachen lautstarker Akustik - auch als Kreischen bekannt - und be-eindrückendem Händehalten sowie Gruppenkuscheln, weil enger aneinander zu rücken kaum noch möglich war… Wenn das nicht den Mannschaftszusammenhalt demonstrierte.

 

 

Aber schon die Eröffnungsfeier am Donnerstagabend war geprägt von einem unglaublichen Handball-Wir-Gefühl. Es ist schon ziemlich beeindruckend, um mit gefühlten 600 anderen Handballverrückten den Auftakt des Ulzburg-Cups gemeinsam zu erleben und dabei den Namen des eigenen Vereins auf einer Leinwand neben anderen Großen des Handballs zu sehen. Handball ist eben Leidenschaf(f)t.

Und ebendiese Leidenschaft mussten die Mädels in den nächsten zwei Tagen aber erst zeigen, um auch erfolgreich sein zu können. Einiges an körperlicher und vor allem mentaler Ausdauer wurde dabei den jungen Damen abverlangt. Aber der Reihe nach:

Einmal gegen eine ausländische Mannschaft spielen, das war schon im Vorfeld des Turniers ein Gesprächsthema unter den Mädels. Am Ende wurden es dann sogar drei Spiele gegen verschiedene Vertretungen des IK Sävehof. „Wie sprechen die denn?“ Na ja, eben schwedisch, so dass man die Absprachen des gegnerischen Teams und die Ansagen ihres Trainers nicht verstehen konnte. Aber ansonsten spielen sie halt auch nur Handball.

Und so konnte die dritte Vertretung des IK Sävehof dann auch in den Gruppenspielen am Freitag relativ sicher mit 15:6 bezwungen werden, nachdem man im Auftaktspiel gleich gegen den späteren Turniersieger, VfL Gummersbach, mit einer 13:23-Niederlage in das Turnier eingestiegen war, auf die aber mit hohem Kampfgeist und verbesserter Spielweise sowie erfolgreichem Konterspiel mit einem 20:7 gegen die HSG Kiel/Kronshagen und eben besagtem 15:6 gegen IK Sävehof III reagiert werden konnte.

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Als Staffelzweiter standen für den darauffolgenden Turniertag noch alle Optionen im K.O.-System offen: Sowohl die Spiele um die Plätze 1 bis 8 als auch um die Plätze 9 bis 12. Jeder Fehler konnte ab jetzt nicht mehr revidiert werden, keine Chance auf Wiedergutmachung in nachfolgenden Spielen. Eine Situation, die die Mädchen zusätzlich unter Druck setzte und ausgeschlafene, wache Spielerinnen erforderte. „Können wir jetzt schlafen?“, so auch die Frage von Josi, völlig erschöpft am Freitagabend. Und sie haben schnell und gut geschlafen. Mit einem 19:7 wurde am Samstagvormittag HFF Munkbrarup regelrecht von den Kontern der Pasewalkerinnen überrollt. In der darauffolgenden Begegnung gegen den Berliner TSC ging es jetzt um Alles: Mit einem Sieg wäre die Finalteilnahme möglich gewesen. Wäre... Und sie waren so nahe dran. Immer wieder gelang es den Pasewalkerinnen, sich aus einem Rückstand wieder heranzukämpfen, mit einem 9:9 ging es in die Pause und ebenso kämpferisch in der zweiten Hälfte weiter, aber es sollte dann doch nicht ganz reichen. Mit einem 16:18 wurde das Spiel erst in den Schlussminuten verloren, vorbei die Träume vom Finale… Enttäuschung. Auch bei den Übungsleitern und mitfiebernden Eltern. Da halfen auch nicht die lobenden Worte einiger auswärtiger Trainer.

Ob „die Luft raus“ war oder ob es der Kopf war, der jetzt blockierte, oder die körperliche Erschöpfung der beiden kräftezehrenden Spiele oder was auch immer: Beim 10:15 gegen den IK Sävehof I lief so recht nichts mehr zusammen. Gegen die ungewohnte 6:0-Deckung der Schwedinnen taten sich neben technischen Defiziten vor allem Schwächen auf, Verantwortung zu übernehmen, Torgefahr von allen Positionen auszustrahlen und variabel im Angriff zu agieren. Pasewalk war zu berechenbar und wusste zudem die große und kräftige „35“ des Gegners in der Deckung nicht zu stoppen. Würde sich die Mannschaft im letzten Turnierspiel, dem Platzierungsspiel um Platz 7 in einem 18 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld noch einmal steigern können?

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Das offensive Deckungssystem des IK Sävehof II – schwarz-gelb zum dritten – kam den Pasewalkerinnen wieder entgegen. Das 1:1-Angriffsverhalten wie auch die eigene Konterstärke konnten wieder ausgespielt werden und mit einem überzeugenden 19:7 verabschiedete sich die Mannschaft aus dem Turnier.

Fazit: Sicher war der handballerische Erfolg nicht der, den man zwischenzeitlich erhoffte. Aber dieses Turnier war ein Erfolg für das Feeling im Team. Und die Höhen und Tiefen haben wir gemeinsam gemeistert. Handball ist nicht einfach nur ein Sport. Handball ist eine Lebensweise. Das haben uns auch die Verantwortlichen hier vor Ort bewiesen. Und diese Einstellung in jedem einzelnen zu wecken, das sollte das Ziel sein. Bis an die eigenen Grenzen zu gehen, fällt niemandem leicht. Wenn man aber verrückt nach Handball ist und diesen Sport auch irgendwo als eine Leidenschaf(f)t sieht, dann überwindet man gern seine Grenzen. Gerade darin besteht die Herausforderung.

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Und wer nach vier kräftezehrenden Spielen des Tages am Abend den Weg in die Sporthalle sucht, um bei den Größeren zuzuschauen; wer danach den Ball nimmt, um den Tag in der nun einsam gewordenen Halle bei einem lockeren Spiel ausklingen zu lassen - der hat diese Leidenschaft, der besitzt diese Seele, die man braucht, um den Sport zu leben. Bei dem einen oder anderen ist dies schon zu erkennen, nicht bei allen kann man dies erwarten, aber man kann daran arbeiten. Dafür bedarf es Ereignisse und „Tage wie diese“, wie schon die Toten Hosen bei der Eröffnungsfeier besungen haben.

Und weil man nicht alles ausformulieren kann, hier nur weitere Gedankensplitter:

  • Zwölf Mädchen, elf große Koffer, zwölf Handbälle … „Meine Tochter braucht dringend einen eigenen Koffer.“
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  • Zwölf Mädchen mit „Hummeln im Hintern“ landen im Klassenraum der 11d, Klassenlehrer Herr Hummel, mit „Herkulestaten“ über der Tür.
  • Das Highlight der Eröffnungsfeier war ein Tanzbattle zwischen Hiphop und Breakdance. Wobei die Breakdancer absolut genial waren.
  • So ganz nebenbei stellt man die eigene Spielweise auf ein neues Deckungssystem um. Und es funktionierte recht gut.
  • Mitunter große Augen am Hafen in Hamburg. Eine andere Welt.
  • Den Handys „Gute Nacht“ sagen, um dann umgeben von lauter Lärm der anderen Mannschaften selbst zur Ruhe zu kommen. Und manch einer schlief schon, bevor das letzte Licht ausgeschaltet wurde.
  • „Das war voll cool in Ulzburg.“ – „Ja, fand ich auch.“
  • Und Lara hat sich wie fast alle anderen beim Eis auch für rosa Streusel entschieden – einer Farbe für Mädchen J
  • Wir erhöhen den Verkauf in der Saison, um beim nächsten Mal einen Musicalabend einzubringen. (O-Ton Frau Berndt beim Anblick des „Königs der Löwen“)
  • Ich brauche dringend eine neue Matratze. (O-Ton Frau Meyer nach drei anstrengenden Nächten und lauter „Komfortbetten“ um sich herum)
  • Automatische Toilettentüren im Zug – Ronja fühlte sich weggebeamt in eine andere Welt.